In Rheinland-Pfalz wächst der Widerstand gegen die Pflegekammer in der jetzigen Form. Vor allem bemängelt werden die Pflichtmitgliedschaft und die Pflichtbeiträge. Häufig in unschöner Weise und manchmal nicht korrekt werden Beiträge eingetrieben. Finanziert werden durch die Pflichtbeiträge großzügige Entschädigungen für Funktionäre und der Unterhalt einer Geschäftsstelle. Die Wirkung der Pflegekammer als Vertretung der professionellen Pflegekräfte ist eher bescheiden, werden die materiellen Bedingungen für gute Pflege vor allem durch die Politik (Pflegeversicherung) und durch Gewerkschaften sowie Arbeitgeber (faire Tarifregegelungen) bestimmt. Eine Berufsordnung und Fortbildungsregelungen für Pflegekräfte werden wiederum nur als Zwang empfunden, wenn den in der großen Mehrzahl abhängig Beschäftigten in der Pflege alleine die Kosten dafür auferlegt werden.
Wir als Grüne sollten die Kritik ernst nehmen und den Pflegekräften in einer demokratischen Abstimmung die Möglichkeit geben, selbst darüber zu entscheiden, ob die Pflegekammer in der jetzigen Form weiter bestehen soll.