Die allermeisten Menschen mit Pflegebedürtigkeit werden zu Hause versorgt. Ein Großteil davon - rund 85% - werden von pflegenden Angehörigen oder nahestehenden Personen betreut, teils mit ambulanter Unterstützung. Zugleich steigt heute aber auch die Erwerbstätigenquote.
Immer mehr Menschen stehen also vor der Aufgabe, ihren Beruf mit der Unterstützung einer pflegebedürftigen Person zu verbinden. Arbeitgebende können die Auswirkungen dieser Entwicklung z.B. in Form von steigenden Krankheitstagen, Teilzeitwunsch oder gar Kündigungen spüren.
Gerade zu Beginn einer Pflegesituation wird Sicherheit und Orientierung benötigt. Die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege ist für pflegende Angehörige nicht nur von der Gestaltung der häuslichen Pflege, sondern wesentlich auch von den betrieblichen Vereinbarkeitsangeboten abhängig.
Es soll daher ein Landesprogramm ins Leben gerufen werden, das konkrete Unterstützungsangebote für Arbeitnehmer:innen schafft, um Berufstätigkeit und Pflegeverantwortung besser in Einklang zu bringen. Es soll sich an Unternehmen richten und auch eine Förderung durch die Landesverbände der Pflegekassen und den PKV-Verband einbeziehen, damit dies für Unternehmen kostenfrei ist. Unternehmen können durch ihre Teilnahme an dem Landesprogramm aktiv an einer gelingenden Vereinbarkeit mitwirken. Eine vereinbarkeitssensible Unternehmenskultur mit vielfältigen, auch niedrigschwelligen Unterstützungsangeboten kann dazu beitragen, dass Beschäftigte in der Erwerbstätigkeit gehalten werden. Mit guter Beratung und den richtigen Hilfen muss Pflege nicht immer eine Belastung sein.
Für ein gutes Beispiel können wir dazu auch über die Landesgrenze nach NRW schauen: www.berufundpflege-nrw.de
(siehe auch Antrag in Zeile 278, Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Ehrenamt)